Strassenbau - von Redaktion

Cloudlösung verbessert Effizienz

Straßenbau: SmartSite ermöglicht intelligente Steuerung von Baumaschinen

Stuttgart – Das Projekt SmartSite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) ist auf der Zielgeraden. Am 21. und 22. September erlebten geladene Gäste, darunter Winfried Hermann, Verkehrsminister von Baden-Württemberg, Dr. Alexander Tettenborn vom Bundeswirtschaftsministerium, Wolfgang Reimer, Stuttgarter Regierungspräsident sowie Reinhard Molt, Bürgermeister von Filderstadt, beim „Final Demonstrator“ die Ergebnisse des Forschungsprojekts anhand einer realen Baustelle. Im Rahmen der Veranstaltung in Filderstadt wurde präsentiert, wie autonome Baumaschinen mithilfe einer Cloudlösung intelligent gesteuert werden und miteinander agieren.

„Die Ergebnisse zeigen, dass unsere Mühe sich gelohnt hat. Die entwickelte Cloudlösung verbessert deutlich die Effizienz im Straßenbau und minimiert künftig den Energie- und Ressourcenverbrauch“, so Dr. Burkard Seizer, Senior Projektpartner bei Drees & Sommer und Konsortialführer von SmartSite. Das Forschungsprojekt wurde mit drei Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert und ist Teil des Programms Autonomik 4.0.

In den letzten drei Jahren hat das Forschungskonsortium SmartSite auf Hochtouren gearbeitet. Neben Konsortialführer Drees & Sommer waren die Ammann Verdichtung GmbH, die ceapoint aec technologies GmbH, die Ed. Züblin AG, die Universität Hohenheim und die Topcon Deutschland positioning GmbH am Projekt beteiligt.

Ihr gemeinsames Ziel war es, die Qualität des Asphaltstraßenbaus zu verbessern und gleichzeitig die Bauzeiten zu reduzieren. Dafür haben die Spezialisten eine cloudbasierte Plattform entwickelt, die eine intelligente Steuerung automatisch agierender Baumaschinen und Anlagen ermöglicht. Sie schafft nicht nur Transparenz für alle Beteiligten, sondern erhöht auch die Prozessqualität und beschleunigt die Abläufe auf der Baustelle.
Wie das genau funktioniert, stellten die Konsortialpartner anhand einer realen Baustelle vor. Dabei wurde ein Teil der Landesstraße L1205 zwischen Sielmingen und Wolfschlugen erneuert. An vier verschiedenen Stationen erlebten die Veranstaltungsgäste live den gesamten Baustellenprozess: von der Asphaltherstellung über Logistik und Einbau bis hin zur Verdichtung.
So wurden beispielsweise der dynamische Informationsaustausch zwischen Baumaschinen, die intelligente Prozesssteuerung und Bauausführung präsentiert. Zentrale Bestandteile sind die Darstellung des Gesamtprozesses für den Prozessmanager in einem Dashboard, die Erfassung von Ist-Daten während des Bauprozesses und die automatische Steuerung durch Vergleich von digitalen Planungs- und Ist-Daten. Die Besucher sahen zudem, wie Störungen während des Bauprozesses vermieden und Verbesserungs- und Einsparpotenziale identifiziert werden können.

„Das Projekt SmartSite zeigt den zukunftsweisenden nächsten Schritt, nämlich die Vernetzung aller Elemente im Asphaltstraßenbau. SmartSite ist also ein Projekt, bei dem die Bauwirtschaft und die Straßenbauverwaltung gemeinsam profitieren. Ich gratuliere allen Beteiligten zur gelungenen Umsetzung,“ so Verkehrsminister Winfried Hermann.

Ab dem kommenden Jahr finden die Ergebnisse des SmartSite in verschiedenen Projekten Anwendung und kommen vor allem den Straßenbau- sowie Maschinenbauunternehmen zugute.
Die Cloudlösung hilft ihnen, die Baumaßnahmen besser zu planen und schneller auf die Störungen oder Änderungen zu reagieren. Denn die Nutzer können den gesamten Prozess von der Asphaltmischanlage über den Transport bis zur Verarbeitung durch einzelne Baumaschinen durchgehend überwachen und steuern. Das wirkt sich positiv auf den gesamten Straßenbau aus und minimiert den Energie- und Ressourcenverbrauch. Die langen Staus, erhöhter CO2-Außstoß sowie die zusätzlichen Kosten, die aufgrund von Bauverzögerungen entstehen, können mit Hilfe von SmartSite künftig reduziert werden.

von Redaktion

Erschienen in Ausgabe: Oktober 2016 | Seite 27

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