von Redaktion
Bund investiert 447 Millionen Euro in neue Schleuse des Main-Donau-Kanals
Zur Sicherung der Baugrube errichten die Spezialtiefbauer eine überschnittene Bohrpfahlwand
447 Millionen Euro Netto-Auftragsvolumen lässt sich die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) den Ersatzneubau der Schleuse Kriegenbrunn kosten. Acht Jahre Gesamtbauzeit sind veranschlagt. Im Süden der mittelfränkischen Stadt Erlangen entsteht damit bis voraussichtlich 2032 im Auftrag der eine der bedeutendsten Infrastrukturmaßnahmen im gesamten deutschen Binnenwasserbau.
Schiffsverkehr auf Main-Donau-Kanal für die Zukunft sichern
Der Ersatzneubau der Schleuse Kriegenbrunn soll den Schiffsverkehr auf dem Main-Donau-Kanal für kommende Generationen sichern. Die Bauer Spezialtiefbau GmbH ist mit ihren ARGE-Partnern Züblin Spezialtiefbau GmbH und Ed. Züblin AG unter anderem für die Herstellung der Baugrubenumschließung verantwortlich – ein Vorhaben, das nicht nur in seiner Dimension, sondern auch in seiner technischen Komplexität beeindruckt.
Hauptbaugrube 330 Meter lang und 30 Meter tief
Das Herzstück des Projekts bildet die Hauptbaugrube mit einer beeindruckenden Länge von 330 Metern sowie einer Breite und Tiefe von jeweils fast 30 Metern. Zur Sicherung der Baugrube errichten die Spezialtiefbauer eine überschnittene Bohrpfahlwand. Im Kellybohrverfahren werden vollverrohrte Pfähle mit bis zu zwei Metern Durchmesser und einer Länge bis zu 37 Metern hergestellt. Hinzu kommen Spundwände, Verpressanker und rund 8.000 Tonnen Stahlrohrsteifen mit Durchmessern bis 1,40 Meter zur Aussteifung der Hauptbaugrube.
„Diese Dimensionen sind selbst im Spezialtiefbau außergewöhnlich“, erklärt Bauer-Projektleiter Andreas Hertenberger. „Jeder einzelne Pfahl muss mit höchster Präzision eingebracht werden – nur so können wir die Stabilität der gesamten Baugrube gewährleisten.“ Zum Einsatz kommen unter anderem mehrere Bauer-Drehbohrgeräte der Typen BG 55, BG 45 und BG 39.
Ende Oktober 85 Prozent der Bohrpfähle für Baugrubenumschließung fertiggestellt
Mehr als 85 Prozent der Bohrpfähle für die Baugrubenumschließung wurden bis Ende Oktober bereits hergestellt. Parallel laufen bereits die Aushubarbeiten für die Hauptbaugrube,
bevor der Schleusenbau selbst beginnt. „Die enge Abstimmung aller Gewerke ist entscheidend“, ergänzt Bauer-Bauleiterin Agnes Demharter. „Nur durch exakte Planung, digitale Unterstützung und ein starkes Team vor Ort können wir ein Projekt dieser Größenordnung erfolgreich realisieren.“
Nachhaltige Schifffahrt über Jahrzehnte hinaus
Der Ersatzneubau der Schleuse Kriegenbrunn gilt als technisches Großprojekt und als ein Meilenstein für die Zukunft der Wasserstraßeninfrastruktur in Deutschland. „Wir
schaffen hier die Grundlage für einen sicheren und nachhaltigen Schiffsverkehr auf Jahrzehnte hinaus“, betont Hertenberger. „Was uns dabei besonders stolz macht: Jeder Einzelne im Team trägt mit Engagement und Know-how dazu bei, dieses Jahrhundertprojekt zu realisieren“, fügt Bauleiterin Demharter hinzu.
Foto: Bauer SE
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