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Bordsteine einfach aufgeklebt

Kreisel bei Höheinöd mit Neuheiten von Hermann Meudt Betonsteinwerk GmbH aus Wallmerod saniert

Wallmerode – Die A 62 hat bei Höheinöd eine neue Anschlussstelle bekommen. Dafür mussten auch ein bestehender Kreisel erneuert und ein anderer komplett neu gebaut werden. 1,8 Millionen Euro haben der Bund und der zuständige Landkreis Südwestpfalz dafür ausgegeben.


Damit im Unterhalt nicht Jahr für Jahr mehr Ausgaben dazu kommen, entschieden sich die Bauherren für einen besonderen Bordstein: Er wird nicht wie üblich eingesetzt, sondern mit einer speziellen Klebetechnik fixiert. Das habe den Vorteil gehabt, dass es keine Höhenschwankungen zwischen den eingesetzten Bordsteinen geben kann, sagt Jens Schürmann vom Landesbetrieb Mobilität Kaiserslautern. Das garantiere nicht nur das Klebeverfahren, sondern auch die Vorfertigung im Werk.


Die Steine kommen in genormten Höhen an. Extra zugeschnitten werden müssen sie auf der Baustelle also vorher nicht. Das verkürze den Bauzeitraum enorm, betont Schürmann. Dank der Klebetechnik direkt auf den festen Untergrund bleibt die Pflasterung spiegeleben. Als Kleber dient ein Zwei-Komponenten-Kunststoff. Im sogenannten Dünnbett-Klebeverfahren werden die Steine fest auf dem Untergrund verankert: Das funktioniert auch deshalb besonders gut, weil beim Schneideprozess die Steine eine besonders glatte Fläche für die Klebeseite bekommen: Denn die raue Zementhaut wird dabei entfernt. Der Asphalt selbst wird durch Wasserhochdruck-Reinigung bestens für das Dünnbett-Klebeverfahren vorbereitet.


Die Technik hat die Hermann Meudt Betonsteinwerk GmbH aus Wallmerod im Westerwaldkreis geliefert. Dabei schickte sie auch verschiedenfarbige Bordsteine zur Baustelle, die quasi zebrastreifengleich an den Rand gebracht wurden. Das fördert die Verkehrslenkung besser als gleichförmiges Grau, über das die Schwerlast-Transport-Fahrer eher ihre Kolosse rollen lassen.


Die A 62 gehört zu den kürzesten Autobahnen Deutschlands. Sie ist 79 Kilometer lang und verbindet Pirmasens sowie das nördliche Saarland. Streckenweise hatte es beim Neubau in den 1990ern nur eine Richtungsfahrbahn gegeben. Im Zuge eines vierspurigen Ausbaus wurde auch die Anschlussstelle Höheinöd neu geschaffen.

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Erschienen in Ausgabe: Maerz 2020 | seite 21

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