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Bobcat will technologische Spitzenposition ausbauen
Neue Kompaktbagger-Generation noch in diesem Jahr im Handel. Millionster Lader vom Band gelaufen
Berlin/Prag (Tschechien) – Am 4. März ist im Bobcat-Werk im amerikanischen Gwinner (North Dakota) der millionste Bobcat-Lader vom Band gelaufen - ein T650. Dieses beachtliche Jubiläum feiert Bobcat mit einer limitierten Sonder-Edition der Maschine. Nur 80 Exemplare dieser T650-Sonderanfertigung wurden hergestellt. Wenige davon waren auf der Bobcat-Convention im tschechischen Dobris zu sehen. Im Werk von Dobris fertigt Bobcat, das seit 2007 zum koreanischen Doosan-Konzern gehört, jährlich mehr als 7.000 Kompaktmaschinen.
„Mir liegt Europa am Herzen.“ Mit diesen Worten stellte sich Scott Park via Videobotschaft den Teilnehmern der Bobcat-Convention vor. Der gebürtige Brite ist seit letztem Oktober Geschäftsführer und CEO bei Doosan Infracore Construction Equipment und in seiner Funktion zuständig für Nordamerika, Ozeanien, Europa, Afrika und den Nahen Osten.
„Für Doosan ist Bobcat im Grunde Kerngeschäft“, sagt Park und gibt zunächst einen Überblick über den Doosan-Konzern. Doosan sei der älteste Konzern des asiatischen Landes - 118 Jahre alt. Unzählige verschiede Produkte habe der Konzern in seiner bewegten Geschichte hergestellt. Angefangen habe die Erfolgsstory mit der Produktion von Nudeln, so Park. Lange habe man erfolgreich Konsumgüter gefertigt. Doch dann sei der strategische Wechsel hin zur Investitionsgütersparte erfolgt. Der Schritt sei wohl überlegt gewesen und habe Doosan am Wachstum der Volkswirtschaften teilhaben lassen, so Park.
Mittlerweile setzt Doosan im Jahr rund 19 Mrd. Euro um und ist weltweit präsent. Ein Drittel des Umsatzes, genauer etwa 6 Mrd. Euro, erwirtschaftet der Konzern im Baumaschinensegment, das konzernintern unter Doosan Infracore Construction Equipment (DICE) zusammengefasst ist.
Seit der Übernahme von Bobcat ist Doosan der weltweit führende Anbieter von Kompaktbaumaschinen. Doch auch bei den großen Baumaschinen ist Doosan eine globale Größe. Mit seinen schweren Baggern schafft es Doosan in Europa auf einen Marktanteil von 7 Prozent, in China ist der koreanische Konzern mit einem Marktanteil von 10 Prozent der zweiterfolgreichste Anbieter im Marktsegment schwerer Bagger. Im Nahen Osten sowie im Heimatland Korea hält Doosan die Marktführerschaft mit jeweils 20 beziehungsweise 40 Prozent Marktanteil.
CEO Park hat für die kommenden fünf Jahre Großes vor. „Ich persönlich glaube, dass es für Bobcat-Maschinen ein riesiges Wachstumspotenzial gibt“, so Park. Er will in den nächsten fünf Jahren den Umsatz mit Bobcat-Kompaktmaschinen verdoppeln. Scott selbst spricht von einem „recht aggressivem Wachstum“, begründet das aber mit der sehr guten Positionierung des Unternehmens und der „sehr guten Strategie“. So strebt Scott weitere Investitionen in die „technologische Führungsposition von Bobcat an.“ Die Entwicklung der neuen Motorengeneration führt Scott zum Beleg der Investitionsbereitschaft ins Felde. 250 bis 300 Mio. Dollar habe Doosan in die Euro-Norm-IV-Dieselmotoren gesteckt.
Zum Abschluss seiner Videobotschaft spricht Park über den Markengehalt und -wert von Bobcat. Für ihn erzeuge die Marke Bobcat „eine ganze Menge Emotionen“, so Park. Bei der Marke „Bobcat“ gehe es nicht nur um Metall, sondern um Vertrauen, so der CEO.
Ein Beleg für das große Vertrauen, das Bobcat in der Bauwirtschaft genießt, ist das bereits erwähnte Produktionsjubiläum. Eine Millionen Lader hat das Unternehmen bislang produziert. Die zu diesem Anlass gefertigte, auf 80 Stück limitierte Sonder-Edition des T650 wird erst ab Jahrsende verkauft. Bis dorthin stehen die Maschinen zu Werbezwecken in den Show-Räumen ausgewählter Bobcat-Händler auf der ganzen Welt. Doch schon jetzt scheint sicher, dass die Maschinen zu begehrten Sammlerobjekte avancieren.
Voraussetzung für eine große Sammlernachfrage ist eine starke Marke. Und genau das ist Bobcat, sagt Martin Knoetgen. Knoetgen ist EMEA-Chef bei Bobcat (EMEA = Europa, Naher Osten, Afrika). Bobcat habe einen starken Markenwiedererkennungswert und sei in der Baumaschinenindustrie das, was Ferrari oder Aston Martin in der Automobilbranche seien - eine Marke, „von der nicht nur kleine Jungs träumen“.
Vor seiner Ernennung zum Geschäftsführer war Knoetgen verantwortlich für das Bobcat-Werk Dobris, für den Standort, wo die Bobcat-Convention stattfand. Knoetgen lobt die hohe Arbeitsqualität, die die Mitarbeiter in Dobris erbringen. Die Standards seien so hoch wie in der Automobilindustrie. Knoetgen selbst war vor seinem Wechsel zu Bobcat jahrelange in der Automobilindustrie tätig. Das Dobris-Werk „befindet sich unter den 16 besten Doosan-Fabriken weltweit“, so Knoetgen. Rund 7.000 Kompaktmaschinen laufen in Dobris pro Jahr vom Band. 6 verschiedene Kompaktbagger-Modelle und 9 unterschiedliche Ladermodelle werden im Werk gefertigt.
Aber der Bobcat-Doosan-Standort ist weit mehr als ein bloßer Produktionsstandort. „Das ist ein Ort für Innovation, für Forschung und Entwicklung“, sagt Jose Cuadrado, Vice Präsident für Kompaktmaschinen. So sei das Entwicklungszentrum in Dobris weltweit für die Entwicklung von Kompaktbaggern von 0 bis 3 Tonnen sowie für alle Lader bis zum S450 verantwortlich.
Seit 2007 betreiben Bobcat und Doosan auch ein Schulungszentrum vor Ort. Hier werden Jahr für Jahr rund 2.000 Kunden oder Mitarbeiter von Vertriebspartnern im Umgang mit den Maschinen, deren Wartung und den neusten Entwicklungen vertraut gemacht. Jedem, der in diesem Sommer zu Bobcat nach Dobris kommt, wird die große Baustelle auffallen, die direkt gegenüber der Produktionshalle und dem Schulungszentrum eingerichtet ist. Hier entsteht aktuell ein „Innovationszentrum“, so Cuadrado. Bobcat verspricht sich von der Investition einen „Katalysator für alle Produktionsentwicklungen“, so Cuadrado.
Dabei hat man gar nicht den Eindruck, dass die Produktentwicklung bei Bobcat einen Katalysator nötig hätte. Noch in diesem Jahr will das Unternehmen eine komplett neue Bobcat-Kompaktbagger-Generation an den Markt bringen. Mit den Minibagger-Modellen E17, E19 und E20 werde Bobcat sein Sortiment an Kompaktbaggern vervollständigen, sagt Jarry (Jaroslav) Fiser, Product Line Director for Bobcat Kompaktbagger.
Laut Fiser wird der neue Mini-Bagger eine Marktlücke schließen. „Es gibt wirklich nichts Vergleichbares auf dem Markt“, lobt Fiser die Neuheit auf dem Hause Bobcat. Die Maschine könne bis auf einen Meter eingefahren werden, besitze echte Kurzheckbaggerfunktionalität, sei zeitgleich stabil wie eine konventionelle Heckmaschine und biete dem Fahrer viel Raum und Komfort, so Fiser.
„In den letzten zehn Jahren hat sich Doosan Infracore Construction Equiment von einem Importeur zu einem europäischen Hersteller gewandelt, so Geschäftsführer Knoetgen. Tatsächlich betreibt Doosan aktuell vier Fabriken in Europa und beschäftigt europaweit rund 2.000 Mitarbeiter.