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Bauwirtschaft fordert Bündnis fürs Bauen in Berlin

Offener Brief an den Senat: Politik hat Wohnraum verknappt, statt bezahlbaren Neubau zu beschleunigen

Die  mittelständische Bauwirtschaft appelliert an die politischen Verantwortlichen im Berliner Senat, in der Wohnungspolitik endlich zur Vernunft zu kommen. Statt  "Scheinlösungen"  für Wohnungsnot und immer höhere Mieten wie Mietendeckel oder gar Enteignungen anzustreben, sollte die Politik in der Hauptstadt endlich das bauen bezahlbarer Wohnungen erleichtern.  Die Fachgemeinschaft Bau, Interessensvertretung von mehr als 900 Bauunternehmen in der Region, fordert deshalb  in einem offenen Brief  ein „Neues Bündnis für Bauen und Wohnen in Berlin“ unter Federführung des Senats.

"Die Einführung des Mietendeckels von Rot-Rot-Grün im Februar 2020 hatte weitreichende negative Auswirkungen auf die Wirtschaft und Gesellschaft unserer Stadt, nun folgt die Abstimmung über Enteignungen. Der Berliner Senat setzt im Kampf gegen komplexe Herausforderungen wie Wohnungsnot und steigende Mieten auf einfache Scheinlösungen, die sogar zur Verknappung des Wohnraums geführt haben, anstatt die Probleme an der Wurzel zu packen und den bezahlbaren Neubau zu forcieren“, erklärt Dr. Manja Schreiner, Hauptgeschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau.

 

In Berlin wurden im Jahr 2020 14 Prozent weniger fertiggestellt als 2019

Allein im vergangenen Jahr wurden infolge des Mietendeckels lediglich 16.300 Wohnungen fertiggestellt. Dies sind 14 Prozent weniger als 2019. Im sanierenden Handwerk beklagte jeder zweite Betrieb über einen Auftragsrückgang von bis zu 25 Prozent. Hinzu kommt die Verteuerung der Baukosten durch die Verschärfung der Landesbauordnung. Die neuesten Zahlen belegen, dass sich die Investitionen und die Auftragslage nach dem Mietendeckel-Stopp, vor allem im Ausbaugewerbe, deutlich erholt haben.


Gemeinsam mit anderen Verbänden haben wir uns in einem Brief an die Mitglieder des Berliner Senats, des Abgeordnetenhauses und die Spitzenkandidaten der Parteien mit dem Appell zum Kurswechsel in der Wohnungspolitik gewandt. Darin schlagen wir vor, ein „Neues Bündnis für Bauen und Wohnen in Berlin“ unter Federführung des zukünftigen Senats mit konkreten Zielsetzungen einzurichten, um künftig ergebnisorientierte, praktikable Lösungen für die Berliner Wohnungsknappheit zu erarbeiten und in die Praxis um-zusetzen.

 

Bild: Straße mit Mietwohnungen in Berlins Bezirk Mitte.  (Foto; Pixabay)

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Erschienen in Ausgabe: online

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