Bauaufzüge - von Redaktion

Bayerische Höhenzugangslösungen überzeugen in Russland

Geda-Technik an Yamal Flüssiggas-Anlage

Asbach-Bäumenheim – Bei der Realisierung eines der ehrgeizigsten Bauprojekte dieses Jahrzehnts kommen zwei Personen- und Materialaufzüge und acht Mastkletterbühnen aus dem Hause Geda Dechentreiter in Russland zum Einsatz. Für das Projekt Yamal-LNG wird das Gasfeld Juschno-Tambejskoje auf der westsibirischen Halbinsel Yamal erschlossen und ein LNG-Werk mit einer geplanten Jahresleistung von 16,5 Mio. Tonnen Flüssiggas gebaut. Die Inbetriebnahme der ersten von drei Anlagen ist bereits für 2017 anvisiert. Die weiteren sollen, gemäß Zeitplan, in den Jahren 2018 und 2019 folgen.

Vor etwa einem Jahr begann die erste Bauphase der Flüssiggasspeicher. Das verflüssigte Erdgas soll im Laufe von 20 Jahren in die asiatischpazifische Region geliefert werden. Das Projekt wird von Russlands größtem privaten Gaskonzern Novatek in Kooperation mit der französischen Total und der chinesischen CNPC realisiert. Die Planungen sehen auch den Bau eines Seehafens in der Siedlung Sabetta auf Yamal vor.
Hochleistungsfähige Industrieanlagen erfordern bereits beim Bau ausgereifte und zuverlässige Technik. Das zuständige Bauunternehmen Velesstroy LLC hat sich für Höhenzugangslösungen von Geda entschieden. An zwei Flüssiggasspeichern kommen derzeit je ein Personen- und Materialaufzug Geda PH 2032 650 und je vier doppelmastige Mastkletterbühnen Geda MCP 1500 650 zum Einsatz.

Geda PH – das Kraftpaket
Mit den beiden Geda PH 2032 650-Geräten können Personen und Baumaterialien zu allen Ebenen der LNG-Speicher befördert werden. Die maximale Förderhöhe der Kraftpakete beträgt 400 Meter bei einer Hubgeschwindigkeit von bis zu 90 Meter pro Minute.
Die geräumige Bühne ist für den Transport von 2.000 Kilogramm ausgelegt und bietet somit genügend Platz für den Transport von maximal 25 Personen und/oder verschiedenster Baumaterialien. An den Yamal-LNG Tanks beträgt die Förderhöhe 46 Meter.
Mit der PH-Serie deckt Geda sämtliche Bedürfnisse im Bereich Großaufzüge optimal ab. Kunden haben die Möglichkeit, zwischen drei Standardmodellen zu wählen. Je nach Baustellengegebenheiten werden diese an die notwendigen Spezifikationen wie Bühnengröße, Hubgeschwindigkeit, Hubhöhe, etc. angepasst. Außerdem ist jeweils ein Einzel- beziehungsweise Doppelkabineneinsatz möglich.
Für jedes Modell individuell auswählbar sind die Standardsteuerungen Etagenvorwahl, Automatik oder Vollautomatik. Verschiedene Türsysteme in Kombination mit den passenden, gewünschten elektrisch-mechanisch verriegelten Etagentüren runden das Profil der PH-Baureihe ab.

Die Sicherheit an der oberen Ausstiegsstelle an den LNG-Tanks ist durch jeweils eine hohe Geda-Etagensicherungstüre gegeben, die alle Anforderungen der neuesten Europäischen Maschinenrichtlinie 2006/42/EG erfüllt. Die bereits bekannten Sicherheitseinrichtungen wie die geschwindigkeitsabhängige Geda-Fangvorrichtung und Überlastschutz oder auch Endschalter an der obersten und untersten Etage gehören mit zur Serienausstattung.
Wie bei allen Geda-Zahnstangenaufzügen ist beim PH 2032 650 die sogenannte Schmiereinrichtung serienmäßig enthalten, die für einen deutlich geringeren Verschleiß der Zahnstangen und Ritzel sorgt.

Geda-Mastkletterbühnen – das „elektrische Gerüst“
Beim Bau der Betonkonstruktion für die Flüssiggasspeicher kommt so genannter Spannbeton zum Einsatz. Für den Transport des dafür benötigten Materials werden Mastkletterbühnen vom Typ Geda MCP 1500 eingesetzt. Die Geräte sind auf dem Boden des Außenfundaments an vier Stellen angebracht und gewährleisten die Beförderung von Personen und hydraulischen Hebeböcken für die gleichmäßige Spannung und Fixierung des Spannstahls.
Das „elektrische Gerüst“ von Geda punktet in mehrfacher Hinsicht. Einfaches Handling sowie eine leichte Montage und Demontage zeichnen die Mastkletterbühnen aus.
Die Vorteile zeigen sich bereits beim Aufbau. So kann bei der Montage des Podests auf Standardgerüstelemente wie Gitterträger, Gerüstbeläge, Geländer und Bordbretter zurückgegriffen werden.
Dank der bekannten Geda Uni-Mast-Segmente mit unverlierbaren Schrauben erfolgt der Aufbau direkt aus der Plattform heraus. Mit einer Hubgeschwindigkeit von 9 Meter pro Minute. befördert die Mastkletterbühnen von Geda maximal 1.500 Kilogramm bis in 100 Meter Höhe. Am Yamal-LNG-Tank beträgt die Förderhöhe bis zur Oberkante des Speichers 46 Meter.

Die Bühne ermöglicht ein ergonomisch komfortables Arbeiten, da sich das Gerät flexibel an der Fassade entlang platzieren lässt. Für Arbeiten mit einer Bohrmaschine oder anderen elektrischen Werkzeugen befindet sich ein Stromanschluss auf der Bühne.

Gerade im Vergleich zu einem herkömmlichen Gerüst birgt der Einsatz von Mastkletterbühnen weitere gewichtige Vorteile. Die Wandflächen können frei bearbeitet werden, da keine Vertikalrohre den Zugang behindern.
Die Bühnen sind an nahezu jede Baustellensituation anpassbar: Mauervorsprünge, Ecken, Rundungen stellen kein Hindernis dar. Des Weiteren bleiben die Investitions­kosten gering, der Transport der Einzelelemente erfolgt platzsparend und höchste Sicherheit und Stabilität bei geringem Aufbauaufwand sind garantiert. Für das Plus an Sicherheit sorgen die Überlastanzeige und Abschaltung der Steuerung, ein automatischer Neigungsausgleich sowie das in der Steuerung enthaltene Diagnose- System.

Ehrgeiziges Zukunftsprojekt
Das Yamal-LNG-Projekt wird nicht umsonst als strategisch wichtiges Bauvorhaben gesehen. Neben der Anlage „Sachalin-2“ ist Yamal-LNG ist das derzeit einzige laufende Großprojekt zur Verflüssigung von Erdgas in Russland.
Bereits seit 2008 verfügt der Bauaufzugspezialist GEDA über eine eigene Niederlassung in Russland. Neben dem Verkaufsbüro und den Lagergebäuden in der Hauptstadt Moskau sorgen Handelspartner in nahezu allen Regionen des Landes dafür, dass individuelle Kundenanforderungen erfüllt werden können.

von Redaktion

Erschienen in Ausgabe: Oktober 2015 | Seite 33

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