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Bauwirtschaft in Berlin: Auftragslage verschlechtert sich

Mietendeckel und Corona-pandemie zählen zu Hauptursachen

DBU/Berlin - „Auch wenn das Baugewerbe in Berlin und Brandenburg bisher vergleichsweise gering von der Corona-Krise betroffen war, sind die Auswirkungen dennoch bei vielen Unternehmen inzwischen deutlich zu spüren. Bei knapp der Hälfte der Firmen hat sich die Auftragslage verschlechtert“, erklärt Klaus-Dieter Müller, Präsident der Fachgemeinschaft Bau.
Rund 37 Prozent verorten den Rückgang bei den öffentlichen Auftraggebern. Grund dafür sind unter anderem die belasteten Finanzen der Kommunen.

„In Folge der Corona-Krise brechen Steuer- und andere Einnahmen der Kommunen erheblich ein. Dabei gehören sie zu den wichtigsten Auftraggebern öffentlicher Bauinvestitionen. Es ist daher dringend notwendig, dass Bund und Länder die Gemeinden finanziell entlasten, damit Investitionsprojekte weiter beauftragt werden können“, sagt Dr. Manja Schreiner, Hauptgeschäftsführerin der Fachgemeinschaft.


Als aktuell größte Herausforderungen nannten die Bauunternehmen den Fachkräftemangel, die allgemeine Erhöhung des bürokratischen Aufwands, die Leistungsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung und die Schwierigkeit, genügend Nachwuchs auf dem Markt zu finden. Rund ein Viertel der Befragten geben die Folgen der Corona-Pandemie und des Mietendeckels als schwerwiegende Probleme für das Baugewerbe an.


Die nachlassende Auftragslage ist somit nicht nur auf die Corona-Krise zurückzuführen. Rund ein Drittel der Unternehmen registrieren in diesem Jahr eine Verschlechterung der Auftragslage infolge des Berliner Mietendeckels – insbesondere in der Gebäudesanierung und -modernisierung. Fast 60 Prozent rechnen mit weiteren Auftragsrückgängen in den nächsten Monaten.

 

Bild: Klaus-Dieter Müller, Präsident der Fachgemeinschaft Bau Berlin Brandenburg  Foto:  Siegfried Purschke

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Erschienen in Ausgabe: online

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