Baupolitik -

Bauwirtschaft fordert mehr Engagement bei energetischer Sanierung

Verbändebündnis legt Positionspapier zur Energieeffizienz im Wohnungsbau vor

Berlin – Das Verbändebündnis „Impulse für den Wohnungsbau“ hat ein Positionpapier zur energetischen Sanierung im Wohnungsbau vorgelegt. Zu dem Bündnis haben sich 30 Verbände der deutschen Bau- und Immobilienwirtschaft zusammengeschlossen. In vier Punkten haben die Wirtschaftsvertreter ihre politischen Forderungen zur energetischen Gebäudesanierung zusammen gefasst. Unter anderem plädieren die Verbände für „bessere“ steuerliche Sanierungsanreize. Das Aktionsbündnis verweist darauf, dass jährlich weniger als ein Prozent des Gebäudesbestandes energetisch saniert würden. Deutlich zu wenig, meint das Aktionsbündis.

Dabei sei die Steigerung der Ener­gieeffizienz im Wohnbaubereich eine der wichtigsten Säulen für Klimaschutz und Energiewende, sagte Ronald Rast, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM) und Koordinator des Bündnisses „Impulse für den Wohnungsbau“.
Doch bislang habe die Politik noch nicht die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen, die die energetische Sanierung „wirklich voranbringen“, schreibt das Aktionsbündnis. Es verweist auf die selbstgesteckten Ziele der Bundesregierung. Diese hatte sich im Jahr 2010 das Ziel gesetzt, in Deutschland eine Sanierungsquote von zwei Prozent zu erreichen. Doch tätsächlich würden in Deutschland weniger als ein Prozent der 18 Millionen Wohngebäude jährlich den neuen Energiestandards angepasst. Auch die stetig steigenden Anforderungen im Wohnungsneubau können das Problem aus Sicht der Wirtschaftsvertreter nicht lösen. Denn mit der aktuellen Neubauquote von gerade mal 0,5 Prozent (bezogen auf den Wohnungsbestand) würde es rein rechnerisch 200 Jahre dauern, bis alle Wohnungen auf aktuellen energetischen Stand gebraucht sind.

Die vier Forderungen
• Bessere steuerliche Anreize zur energetischen Sanierung für Selbstnutzer und Vermieter
• Erhöhung der zur Verfügung stehenden KfW-Fördermittel von derzeit 1,8 Mrd. Euro auf mindestens 3 Mrd. Euro jährlich
• Bei der Anpassung der Energieeinsparverordnung (EnEV) fordert das Aktionsbündnis, „den Blick dafür zu behalten, was sinnvoll und wirtschaftlich machbar ist“
• Stärkung und Erleichterung des Ersatzneubaus durch eine Anspassung des Baugesetzbuches

„Die Bundesregierung muss jetzt in die Offensive gehen und die richtigen Weichen stellen, wenn sie noch in dieser Legislatur­periode wirklich etwas bewegen will“, betonte Aktionskoordinator Rast. Denn eine Verbesserung der Energieeffizienz bei Gebäuden sei nicht nur eine wesentliche Voraussetzung zum Gelingen der Energiewende und diene dem Klimaschutz, vielmehr helfe die Gebäudesanierung auch, Betriebskosten zu senken und schaffe somit bezahlbaren Wohnraum, schreibt das Bündnis „Impulse für den Wohnungsbau“.

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