von Redaktion

Allianz fordert "Made in BW"-Konjunkturprogramm

Politik soll Rahmenbedingungen fürs Bauen in Baden-Württemberg verbessern

DBU/ Stuttgart -  Die kom­mu­na­len Lan­des­ver­bän­de in Ba­den-Würt­tem­berg so­wie die Ver­bän­de der Bau- und Woh­nungs­wirt­schaft for­dern, dass im Zuge des ge­plan­ten lan­des­ei­ge­nen Kon­junk­tur­pro­gramms Rah­men­be­din­gun­gen ge­schaf­fen wer­den, die die In­ves­ti­ti­ons­tä­tig­kei­ten der Kom­mu­nen er­leich­tern. Er­klär­tes Ziel: Trotz fi­nan­zi­el­ler Ein­bu­ßen durch die Co­ro­na-Kri­se und pan­de­mie­be­ding­ter Mehr­auf­wen­dun­gen dür­fen be­reits ge­plan­te um­set­zungs­rei­fe Maß­nah­men, wie zum Bei­spiel im Stra­ßen­bau oder bei der Sa­nie­rung von Schu­len und Wohn­ge­bäu­den, nicht auf der Stre­cke blei­ben. In ei­nem ge­mein­sa­men Po­si­ti­ons­pa­pier ha­ben die sechs Part­ner aus der Wohn­bau-Al­li­anz nun ihre Vor­schlä­ge öf­fent­lich ge­macht.

Positionspaper der Wohnbau-Allianz

Dar­in be­grü­ßen die Ver­bän­de aus­drück­lich, dass es ne­ben den be­reits be­ste­hen­den bun­des- und lan­des­po­li­ti­schen Maß­nah­men ein ei­ge­nes zu­kunfts­ori­en­tier­tes Kon­junk­tur­pro­gramm „Made in BW“ ge­ben soll. Da­bei müss­ten je­doch auch be­reits be­schlos­se­ne und aus­ge­zahl­te Fi­nanz­hil­fen so­wie The­men wie Ge­ne­ra­tio­nen­ge­rech­tig­keit und Nach­hal­tig­keit be­rück­sich­tigt wer­den, so die In­itia­to­ren des 8-Punk­te-Pa­piers. Der Fo­kus der ge­mein­sa­men Vor­schlä­ge für das Kon­junk­tur­pro­gramm liegt we­ni­ger auf the­men­be­zo­ge­ne Schwer­punk­te, son­dern viel­mehr auf er­leich­ter­te Rah­men­be­din­gun­gen wie etwa die Er­hö­hung von För­der­vo­lu­mi­na und -sät­zen, die Er­wei­te­rung von Lan­des­bürg­schaf­ten für Un­ter­neh­men oder die Er­hö­hung der Wert­gren­zen im Ver­ga­be­recht.

Der Prä­si­dent des Ge­mein­de­tags, Roger Kehle, be­tont die Rol­le der Städ­te und Ge­mein­den bei der Kon­junk­tur­be­schleu­ni­gung: „Un­se­re Kom­mu­nen sind mit Ab­stand der größ­te Auf­trag­ge­ber für die Bau- und Woh­nungs­wirt­schaft in Ba­den-Würt­tem­berg. Es ist da­her für die Ver­ant­wort­li­chen in den Rat­häu­sern wich­tig, Pla­nungs­si­cher­heit zu ha­ben. Nur wenn es uns ge­lingt, ein­fa­che und un­bü­ro­kra­ti­sche Rah­men­be­din­gun­gen fest­zu­le­gen, wer­den die Städ­te und Ge­mein­den be­reit sein, an­ste­hen­de In­ves­ti­tio­nen mu­tig und nach­hal­tig an­zu­ge­hen.“ Es sei ein be­mer­kens­wer­tes Zei­chen, dass es er­neut ge­lun­gen ist, aus ein­zel­nen Ak­teu­ren der Wohn­raum-Al­li­anz, im Schul­ter­schluss ge­mein­sa­me Ide­en und Vor­schlä­ge zu ent­wi­ckeln, er­gänzt Keh­le. 

Gudrun Heute-Bluhm, Ge­schäfts­füh­ren­des Vor­stands­mit­glied des Städ­te­tags Ba­den-Würt­tem­berg, fasst aus Sicht der Städ­te zu­sam­men: „Die Co­ro­na- Kri­se for­dert auch die Wohn­raum­al­li­anz her­aus. Wir ha­ben Vor­schlä­ge ge­macht, um die be­schlos­se­nen Maß­nah­men nach­zu­jus­tie­ren. Da­bei lei­tet uns die Er­kennt­nis, dass Wohn­raum knapp bleibt und Woh­nungs­bau auch ei­nen Bei­trag zur Sta­bi­li­sie­rung der Kon­junk­tur leis­ten kann und soll.“

Aus Sicht der Land­krei­se be­tont Prof. Dr. Alexis von Komorowski, Haupt­ge­schäfts­füh­rer des Land­kreis­tags Ba­den-Würt­tem­berg: „Der zwi­schen Land und Kom­mu­nen ge­schlos­se­ne Sta­bi­li­täts- und Zu­kunfts­pakt trägt zu­sam­men mit dem ro­bus­ten Un­ter­stüt­zungs­pro­gramm des Bun­des ent­schei­dend dazu bei, dass der kom­mu­na­le Kon­junk­tur­mo­tor am Lau­fen bleibt und da­durch auch die Bau­wirt­schaft ge­stärkt wird. Um die Chan­ce auf ei­nen V-för­mi­gen Wirt­schafts­auf­schwung wei­ter zu er­hö­hen, macht ein be­glei­ten­des Lan­des­kon­junk­tur­pro­gramm ab­so­lut Sinn. In­ves­ti­tio­nen in den Breit­band­aus­bau, in Schul­sa­nie­run­gen und na­tür­lich in den Woh­nungs­bau sind wich­ti­ge Trei­ber der Kon­junk­tur und si­chern zu­gleich die Zu­kunfts­fä­hig­keit Ba­den-Würt­tem­bergs.“

Für den Ver­band ba­den-würt­tem­ber­gi­scher Woh­nungs- und Im­mo­bi­li­en­un­ter­neh­men e.V. (vbw) be­schreibt Ver­bands­di­rek­to­rin Dr. Iris Beuerle, die ak­tu­el­le Si­tua­ti­on: „Der Woh­nungs­bau gibt in die­ser von Un­si­cher­heit ge­präg­ten Zeit Halt und Per­spek­ti­ve für die Wirt­schaft und die Men­schen. Er bie­tet Auf­trä­ge, Ar­beit und Hei­mat. Jetzt gilt es, Hür­den ab­zu­bau­en und den Woh­nungs­bau wei­ter zu stär­ken.“

Straßenbaufirmen in Baden-Württemberg rechnen mit kommunalen Aufträgen - ohne Abstriche

Thomas Möller, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der Bau­wirt­schaft Ba­den-Würt­tem­berg, be­tont die Be­deu­tung der kom­mu­na­len In­ves­ti­tio­nen für die Auf­trags­si­tua­ti­on der Bau­bran­che: „Im­mer­hin kommt etwa die Hälf­te un­se­res Auf­trags­vo­lu­mens von Sei­ten der Kom­mu­nen. Vor al­lem im Be­reich der In­fra­struk­tur hof­fen un­se­re Stra­ßen­bau­fir­men, dass die ge­plan­ten In­ves­ti­tio­nen auf kom­mu­na­ler Ebe­ne schnell und ohne Ab­stri­che um­ge­setzt wer­den. Die Haus­halts­sper­ren ein­zel­ner Städ­te und Ge­mein­den wäh­rend der ers­ten Lock­down-Pha­se ha­ben für star­ke Ver­un­si­che­rung in un­se­ren Be­trie­ben ge­sorgt. Vie­le Auf­trä­ge sind in den letz­ten Mo­na­ten weg­ge­bro­chen. Jetzt müs­sen wir al­les tun, da­mit es für Kom­mu­nen und Bau­wirt­schaft mög­lichst ein­fach wird, wich­ti­ge In­fra­struk­tur- und Sa­nie­rungs­maß­nah­men zü­gig um­set­zen. Das kommt auch den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern zu­gu­te.“

„Un­se­re mit­tel­stän­di­schen Un­ter­neh­men aus Ba­den-Würt­tem­berg brin­gen ger­ne ihre Kom­pe­ten­zen und ihre Ka­pa­zi­tä­ten bei der Schaf­fung von Wohn­raum in die Zu­sam­men­ar­beit mit un­se­ren kom­mu­na­len Part­nern mit ein. Jede neu ge­bau­te Woh­nung ist ein Bei­trag zur Ent­span­nung auf dem Woh­nungs­markt, aber auch ein Bei­trag zur wirt­schaft­li­chen Stär­kung un­se­rer re­gio­na­len Auf­trag­neh­mer. So wird Woh­nungs­bau in dop­pel­ter Hin­sicht zum Sta­bi­li­täts­an­ker.“ sagt Gerald Lipka für den BFW Lan­des­ver­band Frei­er Im­mo­bi­li­en- und Woh­nungs­un­ter­neh­men Ba­den-Würt­tem­berg e.V.

 

von Redaktion

Erschienen in Ausgabe: online

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