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Bauwirtschaft will mehr Frauenpower auf Baustellen

Wider die Geschlechterrollen: Bauunternehmen bieten Bauingenieurinnen aber auch Facharbeiterinnen sehr gute Karrierechancen

DBU/ Stuttgart - Bezahlbaren Wohnraum schaffen, Straßen und Brücken sanieren, den Gebäudebestand energetisch modernisieren - die Bauwirtschaft hat in den
kommenden Jahren viel zu tun.  Doch aufgrund des demografischen Wandels fehlen den Bauunternehmen schon heute Arbeitskräfte. Deshalb will die Branche mehr Frauen als Fach- und Führungskräfte gewinnen.

„Wir sehen in den Fähigkeiten und dem Engagement von Frauen ein großes Potenzial für unsere Branche. Es kann nicht länger sein, dass sich 50 Prozent der
Erwerbsbevölkerung nicht auf dem Bauarbeitsmarkt widerspiegeln. Hier müssen wir weg von überkommenen Geschlechterrollen und Stereotypen“, erklärt
Thomas Möller, Geschäftsführer der Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg, anlässlich des  Internationalen Frauentages am 8. März

 

Bauhauptgewerbe: Nur 4,4 Prozent der Azubis sind Frauen

In der Tat sind Frauen in den Berufen des Bauhauptgewerbes wie Maurer, Betonbauer oder Straßenbauer nach wie vor deutlich unterrepräsentiert: Bundesweit sind hier nur 2,2 Prozent der Beschäftigten weiblich. Dieser Anteil hat sich in den letzten zehn Jahren nur leicht erhöht. Auch bei den Auszubildenden ist er mit 4,4 Prozent noch gering. Deutlich stärker vertreten sind Frauen dagegen in der Berufsgruppe Bauingenieurwesen. Bereits an den Hochschulen stellen sie rund 30 Prozent der Studierenden dieser Fachrichtung.
Von den überwiegend in Bauunternehmen tätigen Bauingenieuren sind 29 Prozent Frauen. In der öffentlichen Verwaltung sind sogar 47 Prozent der Bauingenieure weiblich.

Mehr Fachwissen als Muskelkraft ist in Zukunft auf modernen Baustellen gefragt

„Eine Ausbildung in einem Bauberuf oder eine Qualifizierung zur Bauingenieurin eröffnet Frauen hervorragende Perspektiven“, betont Möller. Er verweist darauf, dass auf den Baustellen heute modernste Maschinen und digitale Technologien zum Einsatz kommen, die weniger Muskelkraft als vielmehr ein breites Fachwissen erfordern. „Bauen ist längst keine Männerdomäne mehr. Mittlerweile sind zahlreiche Facharbeiterinnen, Bauingenieurinnen und Unternehmerinnen erfolgreich in der Baubranche tätig. Unsere Branche spricht daher im Rahmen ihrer Nachwuchswerbung gezielt auch Schulabgängerinnen an, um sie für eine Ausbildung in einem Bauberuf zu gewinnen. Denn: Die Bauwirtschaft bietet
spannende berufliche Herausforderungen mit vielfältigen Entwicklungschancen und guten Verdienstmöglichkeiten. Das gilt für Frauen und Männer
gleichermaßen“, so Thomas Möller.

Bild: Der Beruf der Vermesserin ist eine anspruchsvolle Aufgabe auf Baustellen, die sich für Frauen eignet. (Foto: Planradar)

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Erschienen in Ausgabe: online

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