von Jasch Zacharias

Bauunternehmer helfen in der Krise, nicht Bürokraten

Kommentar

Eigentlich kann die Bauwirtschaft hinter 2020 erleichtert drei Kreuze machen und sich auf 2021 freuen. Auf den meisten Baustellen wird während der Pandemie weitergearbeitet, ein Covid-19-Impfstoff soll noch im Dezember zur Eindämmung verfügbar sein. Die Wirtschaftsweisen prognostizieren, dass Deutschland trotz eines noch bevorstehenden Corona-Winters besser durch die Krise kommt als befürchtet. Abzusehen ist, dass in diesem Fall wieder mehr Aufträge für die Bauunternehmen hereinkommen. Zurückgewonnene Sicherheit wird dann auch zu mehr Investitionen in den Wirtschaftsbau führen.
Einen Strich durch die Rechnung machen können den Unternehmen allerdings nicht arbeitsfähige und technisch schlecht aufs Corona-Homeoffice vorbereitete Baubehörden. Auch das grottenschlechte Internet auf dem Land, das unzählige Baubetriebe an digitalem Arbeiten hindert, kann die Stimmung vermiesen. Unnötiger als ein Kropf sind ausgerechnet jetzt in der Krise aber auch die überflüssigen vom Staat verordneten Mehrkosten für Strom und Treibstoffe, die jenseits marktwirtschaftlicher Gesetzmäßigkeit einen schnellen Aufschwung bremsen. Zur Unzeit vom Bundesrat beschlossen wurde aus Sicht der Bauwirtschaft obendrein noch die Mantelverordnung für Ersatzbaustoffe und Bodenschutz. Ohne die Umwelt effektiv zu entlasten, werden dabei Baukosten und -preise weiter in die Höhe getrieben. Bauunternehmen werden gezwungen, hochwertige wiederverwendbare mineralische Baustoffe sowie oft harmlosen Bodenaushub als Abfall zu entsorgen, obwohl es viel zu wenig Deponien dafür gibt. Das ist zwar nicht sinnvoll, hilft aber offenbar Politikern weiter, die mit solchen Erlassen ihre Wählerklientel – das wachsende Heer von Klima- und Naturschützern – bedienen.
Dabei sind große Teile der Bauwirtschaft sehr wohl bereit, durch emissionsarme Technik ressourcenschonende Baustoffe und nachhaltige Bauweisen ihren Beitrag zum Klima- und Umweltschutz zu leisten. Da ist es nur recht und billig, dass ebenso selbst erklärte Weltverbesserer in einer Wirtschaftskrise einen kleinen Beitrag für den Erhalt von Arbeitsplätzen und Wohlstand leisten.

 

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von Jasch Zacharias

Erschienen in Ausgabe: Seite 01| September 2020

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