Baustoffe aus mineralischen, natürlichen Rohstoffen stark im Kommen
Xella-Pressetag in Stuttgart: Besichtigung des Großprojektes „Milaneo“ und einiger Villenbauten von Alexander Brenner Architekten
• Großprojekt „Milaneo“: Bei „Milaneo“ handelt sich um ein neues Stadtquartier, das auf einem einst brachliegenden Areal (29.800 m²) des alten Güterbahnhofs im Europaviertel in Stuttgart hochgezogen wird.
Mehr als 550 Mio. Euro investieren Hamburg Trust (78 Prozent) und ECE Projektmanagement sowie die Otto-Gruppe (beide 22 Prozent) in die Quartiersentwicklung. Bis Sommer 2015 entstehen im Europaviertel dafür drei neue Gebäudekomplexe:
• ein rund 80 Meter hohes, 20-geschossiges Gebäude für ein Hotel der Steigenberger Gruppe (165 Zimmer) inklusive (oben aufgesetzte) Luxuswohnungen,
• das sehr große Dienstleistungs- und Einkaufszentrum „Europe Plaza“ mit zirka 200 Shops (43.000 m²) zuzüglich Gastronomie und Dienstleistungsflächen wie etwa Büros (ca. 7.400 m² Geschossfläche) ,
• und Wohngebäude (für ca. 415 Wohnungen).
Für die Errichtung der Büros, des Hotels und der Wohneinheiten zeichnen als Projektpartner ECE, STRABAG Real Estate und die Bayerische Hausbau verantwortlich. Bei „Milaneo“ werden rund 10.000 m³ Ytong Porenbeton, Silka Kalksandstein und Multipor-Dämmplatten verbaut. „Für uns, sagt Siegfried Bähr, Vertriebsleiter der Xella Deutschland GmbH in Baden-Württemberg, „war diese Großbaustelle von der Logistik her eine echte Herausforderung. „Wir haben mehr als 6.000 m³ Silka geliefert. Das sind pro Tag drei bis fünf Züge. Das musste in enger Abstimmung mit der Bauleitung für die just-in-time-Anlieferung erfolgten, denn die Materialien werden angeliefert und in der Regel sofort vermauert bzw. verarbeitet. Gleiches gilt für die Belieferung mit Ytong und Multipor.“
• Baustelle „Countryside Residence“ in Ludwigsburg: Architekt Alexander Brenner, seit rund 25 Jahren im Geschäft, hat sich mit seinem Team seit 1997 auf Wohnhäuser, inzwischen auch große Villen spezialisiert. Die Klientel, die er bedient, ist anspruchsvoll. „Was ist die größte Herausforderung für einen Architekten?“ frage ich ihn.
Alexander Brenner: „Das Wichtigste ist die Offenheit gegenüber den Wünschen der Bauherren. Dass man sich als Architekt immer weiter öffnet. Es ist das Überwinden eigener Vorstellungen. Man muss einfach alles prüfen. Wir arbeiten jetzt zum Beispiel seit fünf Jahren verstärkt mit Ytong. Ytong – ganz objektiv – ist für mich von früher Kindheit an ein Bild von ,Selberbauer-Häusern‘ auf der Schwäbischen Alb und verbunden mit günstigem Bauen, ... was mit unserer Arbeit so nichts zu tun hat. Und dann man muss man irgendwann mal sagen, okay, …was ist das eigentlich für ein Baustoff? Was hat er für Eigenschaften, was für Qualitäten … und dann entdeckt man das und fällt die Entscheidung, den Baustoff zu verwenden.“
Seine Entscheidung kommt nicht von ungefähr. Brenner und sein Team verabschieden sich langsam von den Standard-Wärme-Dämmsystemen, weil ihrer Erfahrung nach noch kein Hersteller die perfekte Dämmung bisher gewährleisten konnte. Beim Villenprojekt „Countryside Residence“ in Ludwigsburg ließ Brenner deshalb für die Tragkonstruktionen Ortbeton verbauen. Ansonsten wurden, wo es möglich war, die 50-cm- und 70-cm-starke Wände aus Ytong Porenbeton gemauert.
Horst Köhler, Geschäftsführer der bauausführenden Karl Köhler GmbH aus Besigheim sagt: „Ich finde, Porenbeton ist eine gute Alternative, weil man monolithisch bauen kann. Wenn man das Gebäude einmal abreißen muss, ist es insgesamt besser zu recyclen. Porenbeton ist nachhaltiger. Mit Porenbeton können wir eine Wandstärke von 80 cm oder über 1,0 m erzielen. Wir haben unterschiedliche Formate und können die Steine sehr gut verarbeiten. Sie sind weiß, das sieht schon im Rohbau besser aus, die Bauherrschaft kann sich den Bau so besser vorstellen. Wir bringen in das Mauerwerk auch keine unnötige Feuchtigkeit hinein. Wir bearbeiten die Steine trocken, wir kleben sie, sie sind auch beim Innenausbau, wenn etwa der Elektriker kommt, sehr gut zu bearbeiten. Man kann nachträglich ohne großen Aufwand Fenster hineinschneiden. Deshalb bauen wir eigentlich sehr gerne mit Porenbeton. Wir versuchen dann auch die Deckenkanten ebenfalls, wenn es die Wandstärke zulässt, mit Porenbeton zu machen oder auch mit Multipor, so dass wir eine einheitlichen Putzuntergrund und einen grundsätzlich optisch ansprechbaren Rohbau hinkriegen.“ Über zehn Einfamilienhäuser hat das Bauunternehmen bisher für das Architekturbüro Brenner gebaut. Geschäftsführer Horst Köhler schätzt an Brenner, dass dieser nicht jedes Mal versuche, das Bauen neu zu erfinden, sondern das seine Häuser, so unterschiedlich sie von den Grundrissen sind, immer eine konsequente Weiterentwicklung darstellen.