Konjunktur -

Baumaschinenhersteller verkaufen weniger Maschinen in Schwellenländern

Großbritannien löst Frankreich als zweitgrößten Baumaschinenmarkt Europas ab

DBU/Paris – Die Baumaschinenhersteller Europas haben im vergangenen Jahr herbe Umsatzrückgänge in den Schwellenländern hinnehmen müssen. Absatzzuwächse verbuchten die Unternehmen hingegen in den etablierten Märkten Europa und Nordamerika. Das teilte der Europäische Baumaschinen-Verband CECE am Rande der Baufachmesse Intermat in Paris mit.

Den stärksten Absatzeinbruch erlitten die europäischen Baumaschinenunternehmen in Russland. Hier sank der Absatz im Vergleich zu 2013 um 37 Prozent. „Wir erwarten in Russland in kurzer Frist auch keine Trendumkehr“, sagte CECE-Präsident Eric Lepine.
Ebenfalls drastisch waren die Absatzeinbußen in der Türkei. Hier verbuchte die Baumaschinenindustrie laut CECE-Angaben einen Rückgang von 23 Prozent. Jedoch rechnet der Verband im laufenden Jahr mit einer deutlichen Aufhellung des Türkei-Geschäfts. Wie Verbandspräsident Lepine schilderte, zeichnete sich im letzten Quartal 2014 in der Türkei eine Trendwende ab. Nun erwarten die Branchenvertreter, dass sich diese günstige Entwicklung fortsetzt.

Indien und China im Minus
Auch in den riesigen Märkten Chinas und Indiens mussten die europäischen Baumaschinenhersteller im Jahr 2014 Absatzrückschläge hinnehmen. Im Reich der Mitte setzten die europäischen Baumaschinenhersteller 19 Prozent weniger ab, in Indien summierte sich das Absatzminus auf 13 Prozent. Nennenswertes Wachstum verbuchten einzig die etablierten Märkte in Europa und Nordamerika. In den USA und Kanada habe der Markt mit einem Absatzplus von 19 Prozent ein substantielles Wachstum erfahren, so Verbandspräsident Lepine, der als Managing Director bei Caterpillar France tätig ist. Der europäische Markt bleibe trotz eines Absatzanstiegs um 15 Prozent noch immer deutlich hinter dem Marktvolumen von 2007 zurück, so der CECE-Präsident weiter.

UK überholt Frankreich
Innerhalb Europas kam es zu einer deutlichen Verschiebung des Umsatzes. Während Deutschland der größte Baumaschinenmarkt Europas bleibt, ist das Vereinigte Königreich (UK) auf Rang zwei vorgerückt und hat Frankreich als zweitgrößten europäischen Baumaschinenmarkt abgelöst. In Frankreich habe sich der Markt im Jahr 2014 kontinuierlich nach unten bewegt, in UK dagegen sei der Branchenumsatz kräftig gestiegen, teilte CECE mit.

CECE und der französische Industrieverband CISMA haben vor der Intermat-Eröffnung Maschinen und Geräte von 45 Ausstellern kontrolliert. Sieben Aussteller sind bei der Kontrolle „durchgefallen“, da sie Produkte ausstellten, die gar nicht in Europa zugelassen sind. Längst nicht alle der aufgeflogenen Firmen sind aus China. Auch europäische Firmen seien unter den Regelbrechern, teile Renaud Buronfosse von CISMA mit.

Erschienen in Ausgabe: 2015/5 | Seite 1

Zurück