von Redaktion

Baukrise trifft jetzt auch die Fertighaus-Branche

Bauherren-Schutzbund warnt: Serielles Bauen allein bringt noch keine Bauwende

Der Bauherren-Schutzbund warnt davor, mit dem Setzen auf serielles Bauen die Wende in der Bauwirtschaft herbei führen zu können. Er beruft sich dabei auf neueste Zahlen, wonach auch die Fertighaus-Branche von der gegenwärtigen Baukrise betroffen ist.

Zwar hat sie ihren Marktanteil auf 26,1 Prozent steigern können. Aber absolut gesehen entstehen dennoch deutlich weniger Fertighäuser als noch im Jahr zuvor, da sich der Anteil am Wettbewerb auf allgemein sinkende Zahlen bezieht.

Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD) hatte das serielle Bauen zuletzt als zentrale Stütze eines neuen Bau-Aufschwungs bezeichnet. Ihr zufolge sei es möglich, mithilfe serieller Verfahren die Baukosten um bis zu 50 Prozent zu senken – mit dem Ziel, neue Dynamik in den Wohnungsbau zu bringen.

Aus Sicht des Bauherren-Schutzbundes e. V. (BSB) zeigt sich jedoch: Diese Strategie greift zumindest für private Bauherren zu kurz. „Serielle Verfahren können Effizienzvorteile bieten, sind aber kein Schutzschild gegen die strukturelle Krise im Wohnungsbau“, betont Florian Becker, Geschäftsführer des BSB. „Die aktuellen Zahlen belegen: Technologische Lösungen allein reichen nicht aus.“

Der BSB warnt davor, die Potenziale serieller Verfahren zu überschätzen: „Serielles Bauen kann Effizienz bringen – aber 20, 30 oder mehr Prozent Kosteneinsparungen sind eher unrealistisch zu erreichen.“ Während großer mehrgeschossiger Wohnungsbau von diesen Verfahren profitieren kann, ist das bei privaten Bauherren kaum der Fall. Sie benötigen vor allem Verlässlichkeit der Rahmenbedingungen, verfügbares Bauland und finanzielle Sicherheit – Dinge, die in den letzten Jahren verloren gegangenen sind.

Insgesamt ist die Zahl der Baugenehmigungen seit Längerem auf dem Rückzug. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist sie für Neubauwohnungen im Jahr 2024 um 16,8 Prozent auf nur noch 215.900 Einheiten gesunken – der niedrigste Wert seit 2010. Besonders betroffen sind Einfamilienhäuser (-24,2 Prozent) und Zweifamilienhäuser (-26,0 Prozent).

Foto: Pixabay/InstagramFOTOGRAF

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