von Jasch Zacharias

Bauindustrie fordert „bessere Ausschreibungen“

Verband Niedersachsen-Bremen moniert Planungsdefizite in Kommunen

DBU/Berlin – Der Verband der Bauindustrie in Niedersachsen und Bremen vermeldet angesichts einer sich weiterhin positiv entwickelnden Baukonjunktur sehr gute Zahlen. Entsprechend erfolgsbetont fällt auch der Bericht von Jörn P. Makko, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverband Niedersachsen-Bremen vom Treffen der im Verband organisiertem Unternehmer im Bremer Weserstadion aus.
Der baugewerbliche Umsatz sowie die Auftragseingänge konnten demnach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum abermals gesteigert werden. Und trotz eines demographischen Wandels und dem auch in Norddeutschland spürbaren Facharbeitermangels steigen dort die Mitarbeiterzahlen weiter an. Prognosen zufolge rechne die Baubranche mit einem Umsatzwachstum von nominal sechs Prozent für das Jahr 2019. Gleichzeitig stiegen jedoch die Arbeitskosten, die Materialkosten und die Nachunternehmerkosten, teilte der Verband mit. Im Vorfeld der Bürgerschaftswahl in Bremen hat die Bauin­dustrie eine Liste von Forderungen an die künftige Landeregierung aufgestellt. „Uns sind die Fachkräftesicherung, Öffentliche Infrastruktur und Auftragswesen sowie Wohnungsbau und im Speziellen die Genehmigungen von Schwerlasttransporten in Bremen besonders wichtig“, sagte Verbandspräsident Thomas Echterhoff. Um den Wohnungsbau zu beschleunigen, fordert er zügige und unbürokratische Baugenehmigungsverfahren. Auch die Reduzierung staatlicher Auflagen sowie die Vereinfachung der Landesbauordnungen seien dringend notwendig. Die immer komplexer werdenden staatlichen Regulierungen in den Bereichen Energieeffizienz, Brandschutz und Umweltgesetzgebung, würden zu steigenden Baupreisen bei gleichzeitigen Klagen über zu hohe Mieten beitragen.
Im Bereich öffentlicher Investitionen werde Deutschland seit Jahren, so Echterhoff, auf der letzten „Rille“ gefahren. Hier müssten sowohl die Quantität als auch die Qualität der Ausschreibungen sowie der Planung erhöht werden. Man erwarte, dass in den öffentlichen Verwaltungen deutlich mehr kompetentes Personal eingesetzt werde, um die vielen wichtigen Infrastrukturmaßnahmen im Norden auf den Weg zu bringen.

von Jasch Zacharias

Erschienen in Ausgabe: Mai 2019 | Seite 21

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