von Redaktion

Aufträge im Wirtschaftsbau brechen um zehn Prozent ein

ZDB-Hauptgeschäftsführer Pakleppa fordert vom Bund Investitionen und die Entlastung der Kommunen

DBU/ Berlin - Im Wirtschaftsbau ist die Zahl der Aufträge im fünften Monat in Folge deutlich zurückgegangen -  um 10,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Während es in den letzten Monaten besonders den Wirtschaftshochbau getroffen hat, halten sich nun auch die Auftraggeber im Wirtschaftstiefbau erkennbar mit Ordern zurück, berichtet der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB). Insgesamt liegen die Order im Wirtschaftsbau um gut eine Mrd. Euro unter dem Vorjahresniveau (-5,3 Prozent).“ Mit diesen Worten kommentierte Felix Pakleppa, ZDB_Hauptgeschäftsführer die  neuesten Daten des Statistischen Bundesamtes zur Konjunkturentwicklung im Bauhauptgewerbe zum Juli 2020.

Auftragsrückgang wird  demnächst negative Umsatzentwicklung zur Folge haben

Demnach stiegen die Auftragseingänge auch in den anderen Bausparten lediglich verhalten an, im Wohnungsbau um +2,0 Prozent und im Öffentlichen Bau um 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. „Dank guter Witterung, hoher Auftragsbestände zum Jahresbeginn und ununterbrochener Bautätigkeit sind wir bisher vergleichsweise gut durch die Corona-Krise gekommen. Es zeigt sich aber, dass auch die Bauwirtschaft nicht unberührt von den Umsatzeinbußen bei Industrie und Dienstleistungen bleibt. Der Auftragsrückgang wird sich in den nächsten Monaten auch in der Umsatzentwicklung niederschlagen“, erklärt Pakleppa.

Der Hauptgeschäftsführer des größten Branchenverbandes sieht daher die öffentliche Hand in der Pflicht: „Wichtig ist daher, dass der Bund seine Investitionslinie wie geplant aufrechterhält, so wie sich das in der Planung jetzt für 2021 niederschlägt. Allerdings muss auch in den darauffolgenden Jahren die Investitionslinie verstetigt werden. Verwaltungsaufwendungen aus dem Transformationsprozess der Autobahn GmbH dürfen nicht zu Lasten der Investitionsbudgets gehen. Wir brauchen einen ausreichenden Projektvorlauf, um die Mittel auf die Straße zu bringen und den vorhandenen Investitionsstau abzubauen.“

Kommunen müssen weiter entlastet werden

Die öffentliche Hand habe nun auf allen staatlichen Ebenen eine Vorbildfunktion, erklärt Pakleppa. „Die Mittel zur Entlastung der Kommunen aus dem Konjunkturpaket müssen nun dringend vor Ort ankommen. Die Kommunen benötigen die Finanzhilfen zum Ausgleich der coronabedingten Haushaltsbelastungen auch über das Jahr 2020 hinaus. Nur dann sind sie auch zukünftig in der Lage, ausreichende zahlungsrelevante Maßnahmen umzusetzen, welche wiederum die Wirtschaft stärken. Ohne Planungssicherheit entsteht Unsicherheit, was in den Haushaltsplanungen ab 2021 dazu führen wird, dass insbesondere die Investitionstätigkeit zurückgefahren wird. Der Investitionsstau bei den Kommunen liegt seit Jahren bei knapp 150 Mrd. Euro. Hier muss dringend etwas getan werden,“ so Pakleppa abschließend.

Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes konnten die Bauunternehmen im Juli das Umsatzniveau aus dem Vorjahr etwa halten. Während der Umsatz im Wohnungsbau dabei um gut 5 Prozent stieg, fiel er im Wirtschaftsbau um etwa  3 Prozent und im öffentlichen Bau um 1,6 Prozent. Dank der steigenden Umsätze im ersten Quartal liegt der Umsatz im Bauhauptgewerbe insgesamt bei den Betrieben mit mehr als 20 Beschäftigten per Juli noch bei gut + 6 Prozent.

 

von Redaktion

Erschienen in Ausgabe: online

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