Mietmarkt -

Abgasfrei, leise, leistungsstark

Vermieter Cramo liefert allradgelenkten, vollelektrischen Kramer-Radlader 5055e für U-Bahn-Ausbau in Berlin

Berlin – Im Sommer 2016 brachten die Kramer-Werke ihren allradgelenkten und vollelektrisch betriebenen Radlader 5055e auf den Markt. Seither sind weltweit etwa 150 dieser umweltfreundlichen Baumaschinen ausgeliefert worden. Neben Maschinenführern sind vor allem Baumaschinenvermieter und auch der Hersteller selbst sehr gespannt, wie sich der abgasfreie und geräuscharme Lader auf „sensiblen“ Baustellen bewährt.

In Berlin ist aktuell ein solcher 5055e rund zehn Meter unter der Asphaltdecke der Straße Unter den Linden im Einsatz. Seit 2011 arbeitet hier das schweizerische Bauunternehmen Implenia an der Verlängerung der bestehenden U-Bahnlinie 5 – von Alexanderplatz bis hin zum Brandenburger Tor – und dort an deren (inzwischen am 22. März 2017 erfolgten) Anschluss an die U-Bahnlinie 55, die vom Hauptbahnhof herankommt.

Geliefert hat den Kramer 5055e die Cramo-Niederlassung Berlin-Lichtenberg. Mit einem Kran in den Untergrund herab­gelassen, verwenden die Bauarbeiter den Radlader in den U-Bahn-Röhren zum Transport einer Arbeitsbühne. Dort unten, im Bereich der künftigen U-Bahnstation Museumsinsel, traf sich am 4. April der BauUnternehmer mit Cramo-Depot-Manager Dirk Heinrich und Samuel Zarkovacki vom After Sales-Service der Kramer-Werke GmbH.
Für den Cramo-Depot-Manager gaben die strengen Vorschriften zum Schutz der Umwelt, die das Land Berlin Baustellenbetreibern auferlegt, aber auch der beträchtliche Aufwand für Belüftungsanlagen beim Tunnelbau den Ausschlag, Implenia den Einsatz des e-Radladers zu empfehlen. Offenbar eine gute Wahl.
„Wir haben den 5055e in der zweiten Märzwoche ausgeliefert und bisher sind alle sehr zufrieden“, sagt Dirk Heinrich. „Hier, im Neubau des Tunnels der U-Bahnlinie 5, erklärt er, müssen von der Arbeitsbühne aus Anschlüsse in die Tunnel­röhre gebohrt werden. Diese werden benötigt, um den Bereich zwischen den zwei Tunneln zu vereisen.“ Grund: Gestein und Erdreich zwischen den Röhren werden später entfernt und so entsteht der neue U-Bahnhof.
Kramer-Servicetechniker Samuel Zarkovacki hat an diesem Tag zwei Stunden angesetzt, um den e-Radlader zu inspizieren. Tags zuvor hatte er auf einer Baustelle in Rüdersdorf bei Berlin ein anderes Exemplar begutachtet. „Uns interessiert, wie die Händler und deren Endkunden mit der 5055e zurechtkommen“, erläutet er. „Ich messe nach. Ich schaue mir u. a. die Scheuerstellen an. Kommen wir in Konflikt mit Leitungen? Müssen wir etwas an der Konstruktion ändern?“ Zarkovacki protokolliert alles und dokumentiert den Zustand des Radladers mit Fotos.
Zarkovacki weiß: „Die Maschine stellt für die Anwender etwas Neues dar. Für sie ist es ungewohnt, mit einem vollelektrischen Fahrzeug auf der Baustelle zu fahren. Das Feedback aber, das wir bis jetzt von Fahrern erhalten, ist sehr positiv.“ Was Arbeitsleistung, Hydraulik und die Fahrleistungen angeht, sagt er, gebe es beim e-Radlader von Kramer keinen Unterschied zum konventionellen Radlader mit Dieselantrieb.
Samuel Zarkovacki: „Das beim Elektromotor das Drehmoment sofort da ist, das unterschätzen manche Maschinenführer zunächst und sind dann doch sehr positiv überrascht, ja nahezu begeistert. Darum ist die Probefahrt sehr wichtig, bei der man dann auch den lautlosen Betrieb kennenlernt. Man hört zwar noch die Motoren surren, das Abrollen der Reifen oder die Achsen, aber das war es dann auch schon an Geräuschentfaltung.“
„Der Radlader ist mit einer 80-Volt-AGMBatterie ausgestattet, hat zwei Elektromotoren – einen für den Fahrantrieb, einen für die Arbeitshydraulik“, erläutert er. „Die Maschine kann mit einer Ladung bis zu fünf, sechs Stunden betrieben werden, aber es ist auf die Einsatzbedingungen zu achten. Welche Lasten werden abgefordert? Mit welchen Arbeitszyklen ist der Fahrer unterwegs? Was sind die Außentemperaturen? Wurde die Batterie zuvor komplett entladen und nur teilsweise oder vollständig wieder aufgeladen? Das sind alles Faktoren, die eine Rolle spielen.“
Dirk Heinrich pflichtet ihm bei: „Entscheidend sind die ersten Ladezyklen. Die Batterie ist weitestgehend leer zu fahren, wie jede andere Batterie auch. Die muss sich puffern können. Das heißt: Leerfahren, Laden und das möglichst zehn- bis 15mal, damit die Batterie ihre Gesamtkapazität erreicht, sodass sie über ihre Lebenszeit vernünftig funktionieren kann.“
Für den Cramo-Depot-Manager ist der Einsatz dieses bisher einzigen von Cramo in Berlin vermieteten e-Radladers von Kramer wichtig. Bewährt sich die Maschine zur vollsten Zufriedenheit des Kunden, können Heinrich und sein Team weitere Objekte für den Einsatz dieser Maschine besser erschließen. Das ist mit Blick auf die Mitwettbewerber Cramos bedeutsam, denn wegen des Baubooms in der Hauptstadt und der einhergehenden Nachfrage nach Baustellenzubehör und Baumaschinen sind die Mietparks dieser Bau-Dienstleister so gut wie leer geräumt. 

Erschienen in Ausgabe: Mai 2017 | Seite 27

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