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Mit Leistungsstärke Grenzen überschreiten

18 Volt-Bohrhammer von Bosch sichert eine der außergewöhnlichsten Highlines am Mont-Blanc-Massiv

Stuttgart – Den Anblick seiner gewaltigen Pracht gewährt er nicht jedem: Der Grand Capucin gilt als einer der am schwierigsten zu besteigenden Berge der Alpen. Er erhebt sich als riesiger Felsobelisk 400 Meter aus dem Glacier du Géant und ist nur vom Gletscher aus sowie von den umliegenden Gipfeln der Mont-Blanc-Gruppe zu sehen, die ihn nach allen Himmelsrichtungen umschließen. Diese außergewöhnliche Kulisse hat den Weltrekordler im High­linen, den Schweizer Bernhard Witz, zur bisher anspruchsvollsten Highline auf 3.610 Meter Höhe inspiriert.

„Der Trident du Tacul ist einer dieser Felstürme. Er hat mich in den Bann gezogen, seit ich das erste Mal ein Bild davon gesehen habe. Wie eine riesige Nadelspitze aus Granit ragt er aus dem Gletscher im Schatten des Grand Capucin hervor. Nicht weit daneben steht ein weiterer, knapp 200 Meter hoher Felsturm mit dem Namen Chandelle. Diese zwei Gipfel mit einer Highline zu verbinden, davon habe ich viele Jahre geträumt.“

Gemeinsam mit vier weiteren Highlinern und Alpinisten aus der Schweiz, aus Frankreich und den USA hat er dieses Projekt nun gewagt und sich den außergewöhnlichen Herausforderungen gestellt: Das Team musste immer wieder eigene Grenzen überwinden − nicht nur um die 87 Meter Highline zu begehen, sondern auch um sie zu errichten.

Unterstützt hat sie dabei der GBH 18V-26 Professional, ein Gerät der neuen 18 Volt-Bohrhammer-Generation von Bosch. In Kombination mit dem Bosch-Hammerbohrer SDS plus-7X kam er bei der Verankerung der Highline im Granitgestein der Türme zum Einsatz.

Wie man eine Highline 200 Meter über dem Gletscher spannt
„Ganz so habe ich mir das nicht vorgestellt“ − die hochalpine Umgebung mit der dünnen Luft, das schnell wechselnde Wetter und die Last, die auf die Spitzen der Felstürme getragen werden muss, machen für Bernhard Witz und sein Team das Klettern zur Tortur.

Das Ziel für diesen Tag ist ehrgeizig: Aufgeteilt in zwei Teams müssen die Highliner insgesamt 900 Meter Seil auf die beiden Felstürme schaffen, auf den Spitzen die Verankerungen für die Highline vorbereiten, um sich danach an der anderen Seite der Felstürme an den aneinander geknoteten Befestigungsseilen wieder abzuseilen.

„So können wir später eine Verbindung zwischen den zwei Gipfeln herstellen und die Highline hochziehen“, erklärt Bernhard Witz.
Bei diesem Programm ist klar, dass bei den Bohrungen kräfteschonend gearbeitet werden muss: „Jede Minute, die wir den Akku-Bohrhammer länger stemmen müssen, raubt uns Kraft. Wir brauchen daher ein besonders leistungsstarkes Gerät, um bei den Verankerungen im Granitgestein schnell voranzukommen. Nur so können wir Energie und Zeit sparen.“

Den Bohrungen unter härtesten Bedingungen begegnet der GBH 18V-26 Professional mit einer Schlagstärke von 2,6 Joule und dem hohen Wirkungsgrad der EC-Motor-Technik. Beide Eigenschaften ermöglichen eine Leistungsstärke, die mit der eines Kabelgeräts der Zwei-Kilo-Klasse vergleichbar ist.

Als vorteilhaft für diesen Einsatz erweist sich auch die neu konzipierte Bauform des Bohrhammers: Der Griff liegt auf einer Linie mit der Bohrachse. Diese L-Form sowie eine effiziente Vibrationsdämpfung helfen dem Team zusätzlich, ihre Kräfte zu schonen.

Bei den harten Anwendungen bewähren sich zudem die integrierte KickBack Control von Bosch, die einem unerwarteten Rückschlag vorbeugt, sowie die Electronic Precision Control (EPC). Sie limitiert die Maximalleistung des Bohrhammers auf 70 Prozent, damit von Beginn an im Schlag-Modus gearbeitet werden kann. „Im Hinblick auf die knappe Zeit und den sicheren Sitz der Bohrhaken war es für uns wichtig, dass wir beim Anbohren präzise arbeiten und nicht abrutschen“, erklärt Bernhard Witz den Vorteil dieser Funktion und ergänzt: „Wir haben den Akku-Bohrhammer in Kombination mit dem SDS plus-7X als Zubehör eingesetzt und konnten dadurch sehr effizient arbeiten.“

Der Hammerbohrer von Bosch überträgt dank flacher Schneidkanten die maximale Schlagkraft ohne Energieverlust in den Randbereichen und bietet damit eine höhere Bohreffizienz als gängige Hammerbohrer mit abgeschrägten Schneidkanten. Er besitzt außerdem einen Vier-Schneiden-Bohrkopf aus Vollhartmetall und ist besonders robust. Für Bernhard Witz ist das eine einfache Gleichung: „Je langlebiger das Zubehör, desto geringer der Materialaufwand und die Last, die es zu tragen gilt.“

Der Weg ist das Ziel
Der energieraubende Zustieg zum Gletscher am Tag zuvor, der Transport des gesamten Materials, eine eiskalte Nacht im Biwak und die komplizierte Kletter-Route, die das Team beim Trident du Tacul nehmen muss, haben das Tempo verlangsamt und den Zeitplan aus seiner Taktung gebracht. Aber der nächste Tag soll besser werden.

„Ich bin froh, mit so erfahrenen Highlinern und Alpinisten unterwegs zu sein. Jeder weiß, was zu tun ist, ohne dass wir viele Worte verlieren müssen“, erklärt Bernhard Witz optimistisch. So geht der weitere Aufbau zügig voran und am späten Nachmittag ist es endlich soweit: Die Highline ist gespannt − Glücksgefühl pur! Doch für eine sofortige Begehung fehlt Bernhard Witz an diesem Tag die Kraft.

„Selbst für unsere Verhältnisse ist die Exponiertheit dieser Highline enorm.“ Am Tag drei hält sie jedoch nichts und niemand mehr auf und die ersten Schritte auf der Highline sind getan. Der Blick auf die gewaltige Schönheit der Gletscherlandschaft lassen die Angespanntheit der letzten Tage von den Highlinern abfallen.

Bernhard Witz ist glücklich. „Es kommt mir vor, als ob jemand die Zeit angehalten hätte. Egal wie weit wir auf der Highline kommen, der Weg hierhin war unser Ziel.“

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Erschienen in Ausgabe: Februar 2017 | Seite 39

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